Weil die Badminton-Bundesligasaison im März 2020 abgebrochen und nicht wieder neu aufgenommen wurde, gibt es in diesem Sportjahr keinen Deutschen Meisters, sondern nur die Platzierten in der Abschlusstabelle.
Hier rangierte der TV Refrath im März uneinholbar auf Platz 2 und hätte sogar theoretisch noch den Tabellenprimus BC Bischmisheim einholen können. Doch dies ist Schnee von gestern, längst laufen die Vorbereitungen auf die Spielzeit 2020/21 und es bestehen berechtigte Hoffnungen, dass die Saison am 17. Oktober auch beginnen wird.
Der Kader des TV Refrath bleibt nahezu unverändert, lediglich die 31-jährige Irin Chloe Magee wird durch die 18-jährige Gelsenkirchenerin Leona Michalski ersetzt, die jedoch in ihrer ersten Saison beim TVR vor allem in der 2.Liga Erfahrungen sammeln soll.
Heinz Kelzenberg: „Der große Umbruch blieb aus, bis auf Chloe sind weiterhin alle Leistungsträger an Bord und wir möchten wieder angreifen und den Titel 2021 holen“. Besonders spannend war für den TVR-Chef dabei die Frage, ob mit Nhat Nguyen der beste Spieler des Teams gehalten werden konnte. Doch letztlich entschied der innerhalb des Teams sehr geschätzte Zusammenhalt und das familiäre Umfeld in Refrath darüber, dass Nguyen seine Zusage geben konnte.
Alle deutschen Leistungsträger des Bundesligisten sind nach einer coronabedingten Pause längst zurück im Trainingsprozess. Dies gilt für die Profis Ann-Kathrin Spöri, Kilasu Ostermeyer, Lars Schänzler, Brian Holtschke und Jan Colin Völker genauso wie für die Ex-Internationalen Carla Nyenhuis, Max Schwenger und Raphael Beck. Auch die beiden irischen Nationalspieler Nhat Nguyen und Sam Magee sind in ihrem heimischen Trainingscenter in Dublin fast wieder in die Normalität zurückgekehrt.
Leider erreichte in der vorletzten Woche die Refrather Verantwortlichen aber auch bereits eine erste Hiobsbotschaft: Nationalspieler Jan Colin Völker fällt nach einer Knie-OP bis zum Jahresende und damit für die gesamte Hinrunde aus.
Doch dies ist für Heinz Kelzenberg aus Mannschaftssicht alles andere als eine Vollkatastrophe: „Jans Verletzung schmälert unsere Chancen, wie in den letzten Jahren eine direkte Quali für die Playoffs zu schaffen, doch ich zweifle nicht daran, dass wir uns nach der Punkterunde unter den besten Vier platzieren. Verletzungen gehören nun mal dazu, Jan wird stärker als zuvor zurückkehren und unser Team in den nächsten Jahren anführen“.
Jan Colin Völker zu seinem Unfall: „Ich bin im Training weggerutscht und auf mein linkes Knie gefallen. Dabei ist die Kniescheibe rausgesprungen und dadurch mein Innenband gerissen. Jetzt musste operativ die Kniescheibe nach unten versetzt werden, weil diese nicht gut zu meinem Oberschenkelknochen passt und dies sonst immer wieder passieren könnte. Durch die OP kann man das jedoch fast zu 100% ausschließen“.
Völker wird in dieser Woche aus dem Krankenhaus entlassen und beginnt seine Reha. Den Saisonstart am 18.10. bei Blau-Weiß Wittorf wird er bestenfalls vom Coaching-Stuhl erleben, eher noch vor dem Live-Stream, der ab der kommenden Saison verbindlich sein wird.
Nach der schweren Auswärtsaufgabe geht es für den TV Refrath eine Woche später zum Aufsteiger SV GutsMuths Jena. Erst am 7. und 8.11. stehen die ersten beiden Heimspiele in der Halle Steinbreche auf dem Programm. Die ersten beiden Gegner heißen 1.BC Wipperfeld und TSV Neuhausen-Nymphenburg.