Die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften 2022 in Mülheim standen ganz im Zeichen von Blau-Weiß. Sowohl das U15- als auch das U19-Team des TV Refrath holte sich den Titel des Deutschen Meisters. Nachdem in den beiden letzten Jahren jeweils mögliche Titelgewinne durch coronabedingte Ausfälle der Meisterschaften nicht möglich gewesen waren, nahmen die Bergischen am Wochenende beide Pokale nach Hause.
Die U15-Schüler starteten am Freitag mit einem glatten 8:0 Erfolg über den sächsischen Vertreter aus Marienberg, bevor es direkt im zweiten Match gegen den Mitfavoriten aus Harkenbleck (Niedersachsen) ging. Das Ex-Team von Refraths neuem Trainer Jan-Henrik Gleis nutze die Gunst der Stunde und holte gegen das an Eins gesetzte Team des TVR ein 4:4, so dass erst ein weiteres 8:0 gegen GutsMuths Jena für Refrath den angestrebten Gruppensieg bedeutete.
Somit hieß der Halbfinalgegner am Sonntag TV Hofheim, der an Drei gesetzte hessische Vertreter. Im anderen Semifinale trafen der SV Harkenbleck und der 1.BC Beuel aufeinander. Die U15 des TVR wurde knapp ihrer Favoritenrolle gerecht und zog nach einem 4:2-Sieg ins Finale ein. Dort warteten die Niedersachsen vom SVH erneut und das Refrather Trainerteam entschloss sich zu einer anderen Aufstellung als noch in der Gruppenphase, um die Siegchancen zu vergrößern.
Die Rechnung ging auf: Beim Stand von 4:1 für Refrath folgten zwar zwei Niederlagen in den Herreneinzeln, doch der Zweisatzsieg des Mixed Mika Dörschel/Maike Iffland brachte letztlich den viel umjubelten Sieg. Der TV Refrath war erstmals in der Vereinsgeschichte Deutscher Mannschaftsmeister U15 geworden.
Deutsche Meistertitel Titel in U19 hatte der TVR bereits 2010 und 2013 gewinnen können. In diesem Jahr hatte die hoch gehandelte TVR-Jugendmannschaft eine vermeintlich leichte Gruppe, da mit dem VfL Lohbrügge (Hamburg) und dem TV Augsburg 1847 zwei eher schwächere Team zugelost worden waren. Hinzu kam mit dem SV Fischbach aus Rheinland-Pfalz die an Position Drei gesetzte Mannschaft.
Dennoch entwickelte sich in der Gruppenphase ein interessanter Verlauf. Nachdem der TVR sowohl gegen den ersten Gegner Lohbrügge als auch gegen Augsburg mit 8:0 gewinnen konnte, wollten sowohl Refrath als auch Fischbach den Gruppensieg und das deutlich schwerere Halbfinale gegen den Sieger der anderen Gruppe, Horner TV Hamburg, vermeiden. Refrath brachte im letzten Gruppenspiel seine stärkste Aufstellung aufs Feld und besiegte die Pfälzer deutlich mit 8:0. Somit hieß der sonntägliche Halbfinalgegner 1.BV Mülheim, der den Mitfavoriten 1.BC Beuel parallel aus dem Turnier geworfen hatte.
Das sonntägliche Halbfinalmatch endete recht zeitig, als schließlich Mark Eulers Satzgewinn beim Zwischenstand von 4:1 zur uneinholbaren Führung für Refrath wurde. Im erwarteten Endspiel gegen den Horner TV Hamburg legten die Refrather erneut los wie die Feuerwehr und gingen einmal mehr schnell mit 4:0 in Führung. Diesmal war es Kian-Yu Oei, der durch den gewonnenen ersten Satz im Spitzeneinzel für eine uneinholbare Führung sorgte, so dass das Spiel vom Referee beendet wurde.
Schnell formierte sich der frischgebackene Meister U19 nach lautstarkem Jubel hinter den Feldern der eigenen U15-Mannschaft und feuerte kräftig an. Nach dem Finalsieg der eigenen „Youngsters“ wurden die Gesänge noch einmal lauter: „Deutsche Meister sind nur der TVR“ war zu hören.
DBV-Jugendwart Hans-Bernd Ahlke gratulierte dem TV Refrath schließlich zum Double, einem Kunststück, welches in der 48-jährigen Geschichte dieser Meisterschaft erst zwei Vereinen je einmal gelungen war.
Nach einer nicht ganz so glücklich verlaufenen O19-Bundesligasaison entschädigen die beiden Titel im Nachwuchsbereich vollends und machen die Saison 2021/22 zu einer der erfolgreichsten der Vereinsgeschichte. Teamchef Heinz Kelzenberg war sichtlich gerührt über zwei Titel und dankte nicht nur seinen 23 Spielerinnen und Spielern sondern auch den Coaches Daniel Winkelmann und Jan-Henrik Gleis.
Die Refrather Meistermannschaften:
U15: Tim Schmitz, Fynn Ohliger, Jonah Strack, Mika Dörschel, Nils Barion, Timon Polley, Jona Große, Gloria Poluektov, Maike Iffland, Kalliope Hermel, Nina Steffes und Fanny Gieseke.
U19: Kian-Yu Oei, Malik Bourakkadi, Nikolaj Stupplich, Nikolas Klauer, Mark Euler, Philipp Euler, Kaspar Voß, Noah Volkmann, Florentine Schöffski, Selin Hübsch und Marie Schmidt.
Foto: Roswitha Honnef