Ein Jahr, sieben Monate und 2 Tage ist es her, dass Anfang Februar 2020 ausgetragene letzte Bundesligaheimspiel der 1.Mannschaft des TV Refrath. In der vor 10 Monaten abgebrochenen letzten Saison fanden immerhin zwei Zweitligaspiele in der Halle Steinbreche statt, beide im Oktober 2020. Umso größer ist die Freude auf kommenden Samstag, wenn um 14 Uhr STC BW Solingen und um 18 Uhr den SV GutsMuths Jena in der Halle Steinbreche begrüßt werden.
Parallel zur 2.Mannschaft gibt um 14 Uhr das 3.Team des TVR sein Debüt in der Regionalliga und erwartet den Gladbecker FC.
„Endlich ist wieder was los!“, freut sich Refraths Chef Heinz Kelzenberg. Zwar wurden in den letzten Monaten zwei große Jugendturniere erfolgreich ausgerichtet, doch der Ligaspielbetrieb, angesichts der 18 Mannschaften des Clubs eine wichtige Säule, kam monatelang völlig zum Erliegen.
Die Bundesligaspiele werden auch mit Zuschauern stattfinden. Es gibt nur eine Abendkasse, an der man zunächst seinen 3G Status nachweist, also ob man geimpft, genesen oder getestet ist. Ohne diesen Nachweis kann kein Zutritt zur Halle gewährt werden. Der Impfnachweis zählt in Verbindung mit einem Personaldokument. Der Einlass zum Spiel der 1.Mannschaft beginnt um 17 Uhr.
Sind alle Bändchen ausgegeben – aktuell gehen wir von einer Zuschauerbegrenzung von 200 aus – können weitere Fans leider nicht in die Halle. In der Halle trägt man bis zum Sitzplatz einen Mund-Nasen-Schutz, den man am Platz abnehmen kann, aber nicht abnehmen muss. Die Sitzplätze sind nach Schachbrettmuster angeordnet und deutlich gekennzeichnet.
Sportlich gesehen ist der Gast aus Jena sicherlich der Underdog der 1.Bundesliga. Alles andere als ein deutlicher Sieg der Gastgeber wäre eine faustdicke Überraschung. Beim Playoff-Turnier im Juni in Wipperfürth konnte der TV Refrath gegen das kampfstarke Team aus Jena mit 6:1 gewinnen.
Schwerer wird es für die beiden „Reserveteams“: Refrath 2 muss sich gegen Solingen und Beuel 2 sicherlich mächtig strecken, für Refrath 3 geht es gegen Gladbeck bereits um eine erste Standortbestimmung im Kampf um den Klassenerhalt.
Fünf Neuzugänge stellen sich vor
Aus gegebenem Anlass verzichtet der TVR in der 1.Bundesliga auf seine ausländischen Cracks und spielt „nur“ mit seinen deutschen Stars, bis auf eine Ausnahme. Kilasu Ostermeyer, Ende des Monats an ihrer Hüfte operiert, wird natürlich nicht dabei sein. Bei den Damen spielt Ann-Kathrin Spöri an der Seite von Leona Michalski. Das bewährte Herrenquintett mit Lars Schänzler, Brian Holtschke, Raphael Beck und Max Schwenger sowie dem frischgebackenen Deutschen Meister Jan Colin Völker freut sich auf das Publikum in Refrath.
Dies trifft ohne Zweifel auch auf die beiden weiteren Herren zu: Im Doppel gibt Daniel Hess sein Debüt, er wechselte zur neuen Saison vom Nachbarn 1.BC Beuel nach Refrath. Und nach viereinhalb Jahren Abstinenz dürfen sich die Zuschauer auf Fabian Roth freuen, der endlich wieder für den TVR aufschlagen wird.
Aber auch die übrigen Spiele am Wochenende haben es in sich: Regionalligaaufsteiger TV Refrath 3 erwartet bei seiner Premiere in der 3.Liga den Gladbecker FC. Das Team hat sich einiges vorgenommen, zumal der Gegner nach eigener Einschätzung als schlagbar angesehen wird.
Mit drei neuen Gesichtern tritt das Zweitligateam des TVR am Wochenende an. Die Bronzemedaillengewinner der Deutschen Meisterschaften Kian-Yu Oei und Malik Bourakkadi geben genauso ihr Debüt in „Blau-Weiß“ wie Florentine Schöffski, die bei der DM in zwei Disziplinen Fünfte wurde. Auch der Deutsche Vizemeister Christopher Klauer wird spielen sowie Elias Beckmann und Ella Diehl.
Die Zweitvertretung spielt am Samstag um 14 Uhr gegen STC BW Solingen und am Sonntag um 11 Uhr gegen 1.BC Beuel 2.
„Good-bye Legends“ beim Spiel gegen Jena
Neben allem Sportlichen hat dieser erste Spieltag der neuen Saison jedoch auch noch etwas Emotionales zu bieten. Unter dem Motto „Good-bye Legends“ werden am Samstag drei großartige Refrather Bundesligaspieler*innen in den Liga-Ruhestand verabschiedet.
Zum einen ist dies Chloe Magee, die ihr Engagement für den TV Refrath bereits im Februar 2020 beendete, sich jedoch coronabedingt nie persönlich verabschieden konnte. Sie wird genauso erwartet, wie ihr Bruder Sam, der zwar beim Final Four im Juni sein Abschiedsspiel machte, anschließend aber den Wunsch äußerte, auch noch dem Refrather Publikum „auf Wiedersehen“ zu sagen. Und zu guter Letzt wird sich Carla Nelte verabschieden, die zwar dem Club als Repräsentantin erhalten bleiben wird, jedoch nach ihrem im Juni erlittenen Kreuzbandriss nie wieder Wettkampfbadminton spielen möchte. Heinz Kelzenberg: „Angesichts dieser Namen tritt für mich das eigentliche Match in den Hintergrund, denn gerade der Abschied von Carla wird für mich etwas ganz Besonderes. Sie hat in allen 12 Saisons unserer Erstligazugehörigkeit insgesamt 164 Bundesligaspiele gemacht und 195 Spiele gewonnen“.