Am vierten Tag und nach dem verlorenen Halbfinale war der Trainer schon wieder ganz klar: „Wir mussten an diesem Wochenende bei fast jedem Sieg am absoluten Limit agieren, sowohl mental als auch spielerisch“, erklärte Julian Peters die Niederlage, „daher war es nur verständlich, dass uns nach dem kraftraubenden Viertelfinale möglicherweise im Halbfinale die entscheidenden Körner gefehlt haben“. Die gewonnene Bronzemedaille ordneten dann auch alle TVRler richtig ein und waren entsprechend erfreut und stolz auf ihre Leistung. Gegen den späteren deutschen Pokalsieger aus Hohberg verlief der Start in die Partie denkbar schlecht. Jakob Eberhardt, die Refrather Nummer 1, verlor etwas überraschend mit 1:3 gegen die Nummer 2 aus Hohberg. „Jakob hat sicherlich auch bessere Spiele gemacht an diesem Wochenende“, so Peters, „allerdings waren die vier Tage auch für ihn kraftraubend.“ Nachdem David Pfabe und Marc Hecht ebenfalls ihren Gegnern zum Sieg gratulieren mussten, verkürzte das Doppel Eberhardt/Pfabe zum 1:3 Zwischenstand. Im Anschluss brachte Jakob Eberhardt im Duell der beiden Einser nochmal alles an den Tisch, stand aber nach vier hochklassigen Sätzen auf verlorenem Posten. Einen „absolut verdienten“ Sieger hatte Jakob Eberhardt gesehen, „auch, aber nicht nur, weil wir nicht am absoluten Limit agiert haben“.
Die beiden Höhepunkte aus emotionaler und spielerischer Sicht lieferte der Samstag für die Mannschaft aus Refrath. Nach zwei gewonnen und einem verlorenen Gruppenspiel reichten im letzten Gruppenspiel gegen Friedrichsort zwei Spielgewinnen, um ins Viertelfinale einzuziehen. Allerdings stand es nach den ersten drei Einzeln 0:3 aus Refrather Sicht. „Im Anschluss haben wir aber gezeigt, dass wir ein großartiges Team sind und haben herausragend gekämpft“, so Kapitän Fabian Wahl. Das Doppel Eberhardt/Pfabe leitete mit einem 3:0 Erfolg die Wende ein und David Pfabe erspielte in einem engen Duell den wichtigen zweiten Punkt, der fürs Viertelfinale ausreichte. Richtig stark war, dass Jakob Eberhardt und Marc Hecht sogar noch einen draufsetzten und mit ihren zwei Einzelsiegen das Ergebnis auf 4:3 für den TV Refrath drehten. Trainer Julian Peters sah „eine vorbildliche Einstellung, aber auch noch schwächere spielerische Phasen“.
Das wohl beste Spiel des gesamten Wochenendes hatte sich die Refrather Mannschaft für das Viertelfinale gegen den Oldenburger TB aufgehoben. Als leichter Außenseiter war für jeden in der Halle vom ersten Ball an zu spüren, dass der Sieg nur über den TV Refrath gehen würde. „Eine unglaubliche mentale Kraft und eine sensationelle spielerische Leistung haben dazu geführt, dass wir tatsächlich an den Halbfinaleinzug glauben konnten“, erklärte Julian Peters die Stimmung. David Pfabe unterlag zwar im Eröffnungseinzel knapp mit 2:3 gegen Popal, doch Jakob Eberhardt glich mit einem 3:0 gegen Nguyen flott zum 1:1 Zwischenstand aus. Nachdem Marc Hecht in einem sensationellen Spiel gegen Brinkhaus den TV Refrath mit 2:1 in Führung gebracht hatte, glaubte auch der letzte im Refrather Lager an einen Sieg. Das Doppel Eberhardt/Pfabe gewann mit der Führung im Rücken in einem emotionalen Doppel gegen Popal/Brinkhaus mit 3:1 in den Sätzen und es stand 3:1 für den TV Refrath. Im Anschluss siegte Eberhardt noch überraschend mit 3:2 gegen Popal und der Jubel kannte keine Grenzen. „Das war eine unglaubliche Leistungsexplosion und das in einem so wichtigen Spiel“, lobte Jakob Eberhardt seine Mitspieler.
Die beiden Highlights des Tages fasst Jakob Eberhardt so zusammen: „Für mich waren Davids Spiel bei einem 1:3 Zwischenstand und Marcs Einzel gegen Oldenburg die beiden absoluten Höhepunkte des Wochenendes“. Mit der Bronzemedaille bei den Deutschen Pokalmeisterschaften feiern die Refrather den vielleicht größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Herzlichen Glückwunsch an alle Beteiligten!