„Das ist ein tolles Ergebnis“ resümiert TVR Lauftrainer Jochen Baumhof am Ende der Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften im Süden von Sachsen-Anhalt. Mit gleich vier Mal Silber und einer Goldmedaille kehrten die Aktiven des TV Refrath running teams am Karnevalswochenende heim.
Antje Wietscher fehlten nur 3/10tel Sekunden für eine Sensation
Ein Bummelrennen ist so gar nicht nach dem Geschmack der Leichlinger Multisportlerin, die ja eher im Crosslauf und auf den langen Distanzen zu Hause ist. Beim 800 m Lauf der AK W60 wurde es der 42fachen DM-Medaillensammlerin zu bunt. Sie stürmte mit einer 41er Runde forsch an die Spitze und überrumpelte alle Mittelstrecken-Spezialistinnen. Diese hatten größte Mühe, dem hohen Tempo zu folgen und Wietscher sah eingangs der Zielgeraden sogar schon wie die Siegerin aus. Aber die 400 m Läuferin Birgit Reinke-Wiese vom TSV Klausdorf fing die TVR-Läuferin noch ab und gewann in 2:57,65 zu 2:57,93 Minuten im Starterfeld von 10 Läuferinnen. Ihre erste Silbermedaille der 2019er Hallen-DM gewann Antje Wietscher bereits am Vorabend über 3000 m in 12:18,10 min hinter der Favoritin Conny Wagener (12:15,69) von der LC Eschenburg.
Kalle König verteidigt seinen 400 m Titel mit Landesrekord und gewinnt über 800 m Silber
„Silberlocke“ Karl-Heinz König wusste bereits vor dem Finale, dass der neue Konkurrent in der M70, Peter Schultz, äußerst spurtstark ist. Nach drei taktischen Runden ergriff der Pforzheimer die Initiative und gewann mit gut einer Sekunde Vorsprung vor Kalle König (2:48,75) in mäßigen 2:47,50 min den DM-Titel. Doch der Bergisch Gladbacher hatte am Folgetag noch seine Chance.
Über 400 m deklassierte er auf den 2 Runden trotz der ungünstigen Außenbahn die Konkurrenz um fast drei Sekunden. In 68,49 s vor Ulrich Becker (72,06 s) vom ESV Lokomotive Potsdam und Dr. Rudolf Hüls (72,54 s) von der LG Lage Detmold. Der 70jährige war mit neuem Landesrekord sogar schneller als im Vorjahr.
Titelverteidiger Frank Weber ist glücklicher Vizemeister
Vor vornherein war klar: am Rekordhalter der M45 und Neu-M50er Hubert Leineweber vom OSC Berlin geht kein Weg vorbei. Dieser siegte dann auch souverän auf der 800 m Distanz in 2:07,23 min. Doch die Plätze zwei bis fünf waren völlig offen. Der 2fache Meister des Vorjahres spielte in der letzten von vier Runden wieder einmal seine ganze Cleverness aus und überspurtete Martin Wams (2:10,94) aus Hamburg und Ulrich Pohl (2:11,00) vom OSC Damme. Für den 9. der letzten Freiluft-Weltmeisterschaft blieben die Uhren bei 2:10,15 min stehen – Mission erfüllt.
Starkes 800 m Rennen für Karin Janz – Heiko Wilmes stieg aus
Deutlich verbessert präsentierte sich gegenüber den Landesmeisterschaften Karin Janz über 800 m. Sie finishte in einem sehr starken Feld der W50 als 7. nach 2:41,37 min vor Vivien Grünbaum aus Berlin. Jedoch stand ihr nach einem risikofreudigen Rennen über 3000 m die Enttäuschung über Rang 7 und 12:13,67 min ins Gesicht geschrieben. Da war sicher mehr drin. Ihr Mut wurde am Ende nicht belohnt. Das für Heiko Wilmes viel zu hohe Anfangstempo war das k.o. nach der sechsten Runde im 3000 m Lauf der M50, dass er bereits an letzter Position mit 3:15 min für den ersten Kilometer angelaufen war. Am kommenden Wochenende ist der Refrather bei der Cross-DM in Ingolstadt aber schon wieder heiß auf Wiedergutmachung. Dort starten auch die Mannschaft-Titelverteidigerinnen Doris Remshagen, Antje Wietscher, Karin Janz und in der M65 Martin Groos.