Es war ein gewagter Versuch auf unbekanntem Terrain. Dessen war sich Ultraläufer Moritz Ehm von TV Refrath running team bewusst. Ob er das Abenteuer eines 24-Stundenlaufes ohne Pause durchhalten wird und wenn ja wie, war völlig offen. Denn der 45jährige war bis dahin noch nie mehr als 100km gelaufen. Von seiner Bestzeit als Deutscher M45-Vizemeister über 100km mit 7:25 Stunden Ende März diesen Jahres hatte Moritz sich ziemlich gut erholt. Aber reichte eine Form noch für eine 24 Stunden-Dauerlauf? Die Antwort lautet: ja, und wie ! Mit einer unglaublichen Energieleistung gewann Moritz Ehm als Gesamtsieger die 24 h Challenge im niederländischen Sittard mit 251,802 km. In Deutschland sind bisher jemals nur 14 Läufer weiter gelaufen. „Das lief überraschend gut, wenn es auch hinten raus ein hartes Stück Arbeit war“ sagte der im Ziel überwältigte Langstreckler seinem Betreuer und TVR-Vereinskollegen Niklas von der Assen überglücklich.
Der Schlüssel zum Erfolg war die Fähigkeit, 24 Stunden „in Bewegung“ zu bleiben, laufend oder bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme gehend. Sehr hilfreich war der gute Streckenbelag, ein 2029 Meter langer Rundkurs in einem Bikepark und das Wetter, insbesondere die kühlen Stunden der Nacht, die Moritz perfekt für sich nutzen konnte.
Weltmeisterschaften im Oktober – Moritz hofft auf Berufung ins Deutsche Nationalteam
Die Latte für WM-Einzel-Qualifikation für die 24h-WM im Oktober liegt bei 260 km. Doch darf sich der Topläufer aus dem TVR-Ultratream Hoffnungen machen, für die Team Germany berufen zu werden. Dafür musste er „nur“ mindestens 230 km schaffen. Mit seiner grandiosen Leistung von 251,8 km – dies ist ein Durchschnittstempo von 5:45 min pro Kilometer ! – hat Moritz Ehm für eine Berufung nun beste Karten.